traut denen, die wandeln als Wolf in der Nacht.
Seht auf das Zeichen in eurer Hand,
das Auge zeigt, wer ist euch verwandt.
Gemeinsam mit ihnen werdet ihr stehn,
drei Frauen werden ihm in die Augen sehn,
am Grabe holt euch der Nachtwind ein,
er soll euer stärkster Verbündeter sein...
So flüstere ich diese Worte nur,
der Tod ist so nahe, die blutige Spur
beginnt hier und heute in uralter Zeit,
sein Griff ist so eisig, sein Atem so weit.
Erscheinungsdatum: Ende September 2013
Verlag: Arena
Seiten: 723
3. und 4. Band einer Tetralogie
Nach den anfänglichen Problemen und der Verzögerung des Erscheinungstermins ist Ende September endlich "Dark Angels Winter" im Handel erschienen. Bereits im Sommer hatten die Autorinnen bekannt gegeben, dass sie die letzten beiden Bände der Tetralogie in einem Buch veröffentlichen würden. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich im ersten Moment schon etwas enttäuscht war, als ich diese Meldung las, denn ich hatte mich auf zwei weitere Bände mit Indie und Dawna gefreut, vor allem, da dieses Buch mit 723 Seiten niemals zwei vollwertige Bände beinhalten kann (Teil 1 und 2 hatten jeweils knapp 500 Seiten). Böse Zungen könnten behaupten, dass den Autorinnen schlicht und einfach die Ideen für zwei weitere Bände gefehlt haben und auch ich konnte diesen Gedanken während des Lesens nie ganz abschütteln.
Das Buch beginnt mit einem längeren Gedicht, das sehr eingängig und schön geschrieben ist und den Leser sozusagen auf das Finale einstimmt. Es folgt ein Kapitel mit einer mysteriösen und zunächst unbekannten Frau, die in irgendeiner Beziehung zu Indie und Dawna steht, die aus Spannungsgründen natürlich nicht gleich am Anfang preisgegeben wird. Erst dann beginnt die Geschichte der zwei Schwestern, wobei mir sofort auffiel, dass Indies Federn am Seitenrand nicht mehr rot, sondern grau gefärbt sind. Leider ist mir der Grund dieser Veränderung bis zum Ende nicht klar geworden und ich kann nicht sagen, ob es etwas mit dem Inhalt zu tun hat oder einfach eine Gestaltungsfrage ist. Genau wie auch die ersten zwei Teile schließt der Finalband direkt an die Ereignisse des vorherigen Buches an, wobei es mir dieses Mal sehr schwer fiel in die Geschichte reinzukommen. Mir ist es zu keinem Zeitpunkt gelungen, so eine Nähe zu Indie und Dawna aufzubauen, wie es bei den ersten Büchern der Fall gewesen ist. Auch fehlte mir diese bestimmte Atmosphäre, die die anderen Bände so besonders gemacht hat. Der Leser erfährt, dass es einen Orden der Hüterinnen gibt, die Schwestern somit nicht die einzigen Hüterinnen auf der Welt sind (wovon ich irgendwie immer ausgegangen bin) und das Kat und Miss Anderson, die zwei Engelsseminarteilnehmerinnen, in Wirklichkeit zu diesem Orden gehören und in Whistling Wing sind, um Dawna und Indie auszubilden. Diese Ausbildung reicht von Schutzkreisen errichten bis zum Erlernen einer Kampfsportart. Dies ist, meiner Meinung nach, nicht der einzige Punkt, an dem die Autorinnen es etwas übertreiben, denn sie machen aus den Geschwistern übermenschliche Kampfmaschinen, irgendwo zwischen Amazone und Tomb Raider, die nicht nur plötzlich dauerhaft und überall mit Waffen am Körper rumrennen, sondern natürlich auch mit Leichtigkeit gegen die stärksten der Hüterinnen bestehen können und zwar in allen Disziplinen. Dadurch verlieren sie für mich einen großen Teil ihrer Authentizität und ihre charakterlichen Feinheiten und Tiefen, die in den ersten beiden Bänden großartig herausgearbeitet wurden, verschwimmen dabei zu einer einzigen grauen Masse. Das als "dramatisches Finale" angekündigte Ende wird im Laufe des Buches immer vorhersehbarer und hatte bis auf ein zwei Kleinigkeiten keine wirkliche Überraschung parat.
Alles in allem muss ich leider sagen, dass mich der Abschlussband nach den wirklich sehr guten ersten beiden Bänden sehr enttäuscht hat und ich ihn ohne wirkliche Freude und Spaß gelesen habe.
Fazit:
Leider reicht dieser Band nicht an die ersten beiden Teile heran, dennoch werden alle offenen Fragen beantwortet und alle losen Fäden sinnvoll verbunden.
Natürlich sollte sich kein "Dark Angels"-Fan das Finale der Reihe entgehen lassen, jedoch solltet ihr vielleicht eure Erwartungen nicht so hoch schrauben wie bei den ersten Bänden.