Vielleicht ist es sogar okay,
wenn man jemanden liebt,
obwohl man weiß, dass es
irgendwann zu Ende sein wird,
dass man entweder selbst stirbt
oder der andere oder dass man
wegzieht und den anderen nie
wieder sehen wird, weil genau
das bedeutet, am Leben zu sein.
Darum geht es im Leben.
Dass man jemanden liebt.
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: cbj
Seiten: 479
3. Teil einer Trilogie
Der 3. Band
der Reihe schließt genau an die letzten Ereignisse im zweiten Buch
an. Emma ist in den Fängen des grässlichen Magnus, der mit ihrer
Hilfe das Buch Onyx ("Reckoning“) aufspüren will. Da das Portal,
durch das Rourke und Emma verschwunden sind, nach deren Durchgang
nicht mehr existiert, müssen Kate und Michael einen anderen Weg
finden, um Emma zu retten. Schon wieder sind die Kinder getrennt und
wir erhalten, wie schon aus den anderen beiden Teilen bekannt,
mehrere Handlungsstränge, die uns alle nötigen Informationen
liefern. Mit Hilfe von Dr. Pym und Gabriel gelingt Emmas Befreiung,
jedoch scheint etwas mit Kates Kräften nicht zu stimmen. Anstatt sie
zurück in Sicherheit zu bringen, landen sie inmitten einer
unwirtlichen Landschaft, in der es nichts außer Steinen zu geben
scheint. Auch Michael hat Probleme bei der Nutzung seiner Kräfte und
die drei erkennen, dass sie schnell handeln müssen, bevor alles zu
spät ist.
Ich muss ehrlich zugeben, wenn ich
jetzt im Nachhinein über den dritten Band nachdenke, dann tue ich es
mit gemischten Gefühlen und ich erkläre euch gerne wieso. Zunächst
hatte ich Schwierigkeiten, gedanklich richtig in die neue Geschichte
reinzukommen. Es war irgendwie alles anders als in den beiden Bänden
zuvor und Emmas Parts gefielen mir am Anfang überhaupt nicht. Mit
der Zeit hat sich das dann gelegt und umso mehr altbekannte
Charaktere auftraten, umso besser wurde es. Dennoch fand ich es sehr
schade, dass der Zusammenhalt der Kinder, der mich im ersten Band
noch so berührt hatte, hier stark geschwächt wird durch Geheimnisse
und Missverständnisse. Positiv zu berichten ist, dass die Geschichte
insgesamt sehr schnelllebig ist und wir uns nie lange am selben Ort
oder in der gleichen Situation aufhalten, was die Spannung sehr hoch
hält. Der große Hauptkampf beginnt schleichend und bevor man
überhaupt realisiert, dass es jetzt richtig los geht, ist er auch
schon halb um. Hoch anrechnen möchte ich John Stephens, dass er
versucht, alle roten Fäden am Ende zu verknüpfen bzw. alle Fragen
aufzulösen und dem Leser nach dem Kampf noch Möglichkeit gibt,
durchzuatmen und die neu entstandene Situation zu betrachten. Denn
auch diese ist nicht ohne Probleme und alle Beteiligten müssen sich
erst zurechtfinden.
Zum Schluss möchte ich zu meinem
Hauptkritikpunkt kommen, der nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Mein
Lesevergnügen wurde zum Teil sehr heftig durch falsch gesetzte
Satzzeichen unterbrochen und ich rede nicht von einem fehlenden
Komma, über das man geflissentlich hinweg lesen kann. Sondern ich
rede von völlig falsch platzierten Ausführungszeichen. Ein
Beispiel: es wird eine Situation beschrieben, in der sich die Kinder
befinden und plötzlich findet man am Ende eines Absatzes ein
Ausführungszeichen, obwohl seit einer halben Seite keine wörtliche
Rede mehr zu finden war. Aber noch viel schlimmer finde ich den
umgekehrten Fall, der relativ häufig in diesem Band aufgetreten ist.
Eines der Kinder sagt etwas und die wörtliche Rede endet mit dem
Ausführungszeichen. Man liest weiter und erkennt nach zwei drei
Sätzen, dass die wörtliche Rede noch gar nicht zu Ende war, sondern
nur das Zeichen falsch war. So gehst du wieder zurück zum Anfang und
liest alles nochmal. Einmal okay, zweimal ja gut kann mal passieren,
aber so um die 10 bis 15 Mal bringt mich nur noch zum Zähneknirschen.
Vor allem, wenn dies gerade bei einer wirklich spannenden oder
emotionalen Szene geschieht, wo du dann durch solche unnötigen Dinge
völlig aus der Situation gerissen wird.
Fazit:
John Stephens hat ein würdiges Ende
für seine Trilogie geschaffen und ich werde garantiert nach neuen
Werken von ihm Ausschau halten.