Samstag, 2. Januar 2016

John Stephens "Das Buch Onyx-Die Chroniken vom Anbeginn"

Vielleicht ist es sogar okay,
wenn man jemanden liebt,
obwohl man weiß, dass es
irgendwann zu Ende sein wird,
dass man entweder selbst stirbt
oder der andere oder dass man
wegzieht und den anderen nie
wieder sehen wird, weil genau
das bedeutet, am Leben zu sein.
Darum geht es im Leben.
Dass man jemanden liebt.

Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: cbj
Seiten: 479
3. Teil einer Trilogie

Der 3. Band der Reihe schließt genau an die letzten Ereignisse im zweiten Buch an. Emma ist in den Fängen des grässlichen Magnus, der mit ihrer Hilfe das Buch Onyx ("Reckoning“) aufspüren will. Da das Portal, durch das Rourke und Emma verschwunden sind, nach deren Durchgang nicht mehr existiert, müssen Kate und Michael einen anderen Weg finden, um Emma zu retten. Schon wieder sind die Kinder getrennt und wir erhalten, wie schon aus den anderen beiden Teilen bekannt, mehrere Handlungsstränge, die uns alle nötigen Informationen liefern. Mit Hilfe von Dr. Pym und Gabriel gelingt Emmas Befreiung, jedoch scheint etwas mit Kates Kräften nicht zu stimmen. Anstatt sie zurück in Sicherheit zu bringen, landen sie inmitten einer unwirtlichen Landschaft, in der es nichts außer Steinen zu geben scheint. Auch Michael hat Probleme bei der Nutzung seiner Kräfte und die drei erkennen, dass sie schnell handeln müssen, bevor alles zu spät ist.
Ich muss ehrlich zugeben, wenn ich jetzt im Nachhinein über den dritten Band nachdenke, dann tue ich es mit gemischten Gefühlen und ich erkläre euch gerne wieso. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, gedanklich richtig in die neue Geschichte reinzukommen. Es war irgendwie alles anders als in den beiden Bänden zuvor und Emmas Parts gefielen mir am Anfang überhaupt nicht. Mit der Zeit hat sich das dann gelegt und umso mehr altbekannte Charaktere auftraten, umso besser wurde es. Dennoch fand ich es sehr schade, dass der Zusammenhalt der Kinder, der mich im ersten Band noch so berührt hatte, hier stark geschwächt wird durch Geheimnisse und Missverständnisse. Positiv zu berichten ist, dass die Geschichte insgesamt sehr schnelllebig ist und wir uns nie lange am selben Ort oder in der gleichen Situation aufhalten, was die Spannung sehr hoch hält. Der große Hauptkampf beginnt schleichend und bevor man überhaupt realisiert, dass es jetzt richtig los geht, ist er auch schon halb um. Hoch anrechnen möchte ich John Stephens, dass er versucht, alle roten Fäden am Ende zu verknüpfen bzw. alle Fragen aufzulösen und dem Leser nach dem Kampf noch Möglichkeit gibt, durchzuatmen und die neu entstandene Situation zu betrachten. Denn auch diese ist nicht ohne Probleme und alle Beteiligten müssen sich erst zurechtfinden.
Zum Schluss möchte ich zu meinem Hauptkritikpunkt kommen, der nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Mein Lesevergnügen wurde zum Teil sehr heftig durch falsch gesetzte Satzzeichen unterbrochen und ich rede nicht von einem fehlenden Komma, über das man geflissentlich hinweg lesen kann. Sondern ich rede von völlig falsch platzierten Ausführungszeichen. Ein Beispiel: es wird eine Situation beschrieben, in der sich die Kinder befinden und plötzlich findet man am Ende eines Absatzes ein Ausführungszeichen, obwohl seit einer halben Seite keine wörtliche Rede mehr zu finden war. Aber noch viel schlimmer finde ich den umgekehrten Fall, der relativ häufig in diesem Band aufgetreten ist. Eines der Kinder sagt etwas und die wörtliche Rede endet mit dem Ausführungszeichen. Man liest weiter und erkennt nach zwei drei Sätzen, dass die wörtliche Rede noch gar nicht zu Ende war, sondern nur das Zeichen falsch war. So gehst du wieder zurück zum Anfang und liest alles nochmal. Einmal okay, zweimal ja gut kann mal passieren, aber so um die 10 bis 15 Mal bringt mich nur noch zum Zähneknirschen. Vor allem, wenn dies gerade bei einer wirklich spannenden oder emotionalen Szene geschieht, wo du dann durch solche unnötigen Dinge völlig aus der Situation gerissen wird.

Fazit:
John Stephens hat ein würdiges Ende für seine Trilogie geschaffen und ich werde garantiert nach neuen Werken von ihm Ausschau halten.

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