Zwischen den Welten hört Tote er singen,
Kaum kennt er die Kraft, kaum kennt er den Preis,
Die Macht erhebt sich, es schließt sich der Kreis.
Der Löwe-so stolz das diamant´ne Gesicht,
Der jähe Bann trübt das strahlende Licht,
Im Sterben der Sonne bringt er die Wende,
Des Raben Tod offenbart das Ende.
Aus den Geheimschriften des Grafen von
Saint Germain
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Arena
Seiten: 388
2. Teil einer Trilogie
Nach dem spannenden Finale des ersten Bandes schließt "Saphirblau" zeitlich direkt an die letzten Ereignisse von "Rubinrot" an. So befinden wir uns gemeinsam mit Gwen und Gideon im Beichtstuhl, inzwischen schon wieder in unserer heutigen Zeit, als Gwen unsanft von ihrer Wolke 7 heruntergeholt wird. Schuld daran ist Xemerius, ein Wasserspeierdämon und einer meiner liebsten Charaktere im Buch. Dieser ist höchst erfreut, dass Gwen ihn hören und sehen kann und weicht ihr von da an nicht mehr von der Seite. Und das ist auch gut so, denn Xemerius kann man einfach nur gern haben: er ist ein liebenswürdiger Dämon, der zu jeder Situation einen (mehr oder minder) passenden Spruch auf Lager hat, vor Aufregung Wasser spuckt, auch mal als Spion für Gwen agiert und einfach nur niedlich ist, wenn er mit absoluter Sorgfalt seinen Schwanz um seinen Körper kringelt, wenn er sich setzt. Er ist auf jeden Fall immer ein Garant für gute Laune und hat bei mir für einige Lacher gesorgt. Natürlich entwickelt sich auch die Liebesgeschichte zwischen Gwen und Gideon weiter, wozu ich allerdings nur sagen möchte, dass alles im Leben seine Höhen und Tiefen hat. Weiterhin versucht Gwen auf eigene Faust mehr über die ganze Zeitreise-Sache zu erfahren, da sie immer noch von einigen Mitgliedern der Loge als nicht vertrauenswürdig angesehen wird und somit auch keine Informationen erhält. Hilfe bekommt sie dabei völlig unerwartet von ihrem Großvater Lucas, der sie eines Tages beim Elapsieren in der Vergangenheit erwartet.
In diesem Band wird richtig deutlich, was für eine tiefgehende und vielschichtige Story sich Kerstin Gier ausgedacht hat und man hat trotzdem allem das Gefühl, immer noch nicht genug zu wissen. Immer wieder tauchen neue Geheimnisse auf, neue verworrene Prophezeiungen und immer wieder passen bestimmte Informationen einfach nicht richtig zusammen. Das Buch zwingt einen dazu, Position zu beziehen und sich für eine Möglichkeit zu entscheiden, schon allein, weil Gwen genau das tut. Sie lässt sich nicht von alten Reimen und angeblichen Weissagungen beirren, sondern hört auf ihr Herz und ihre Intuition.
Mit "Saphirblau" ist Kerstin Gier eine wunderbare Fortsetzung des ersten Teils gelungen, obwohl ich einräumen muss, dass der zweite Band mir an ein zwei Stellen etwas zu eintönig war und man dort das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten.
Fazit:
Kerstin Gier befolgt auch in diesem Band ihr eigenes Erfolgsrezept für großartige Bücher: wahnsinnig intensive und tiefgehende Story, liebenswürdige und durchdachte Charaktere, eine große Portion Humor und das Schaffen von Spannungsmomenten.
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