Freitag, 23. Oktober 2015

Kerstin Gier "Silber-Das zweite Buch der Träume"

Und da hörte ich es,
mitten in das plötzliche
Schweigen hinein:
ein vertrautes, 
unheilvolles Rascheln,
nur ein paar Meter entfernt.
Obwohl niemand zu sehen war
und eine vernünftige Stimme in meinem Kopf sagte,
dass das hier sowieso nur 
ein Traum sei,
konnte ich nicht verhindern,
dass Angst in mir hochkroch,
genauso unheilvoll wie das Rascheln.
Ohne genau zu wissen, was ich tat
und vor wem ich davonlief, 
fing ich wieder zu rennen an.

Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: FJB
Seiten: 405
2. Teil einer Trilogie

Nach dem spannenden Ende des ersten Bandes scheint es bei Liv wunderbar zu laufen. Sie ist glücklich in ihrer Beziehung mit Henry, die Familienzusammenführung scheint auch gut zu funktionieren (bis auf das „Bocker“) und die nächtlichen Besuche im Korridor sind ohne Gefahr gleich doppelt so interessant. Liv hat nun auch endlich die Möglichkeit an ihren Traumfähigkeiten zu arbeiten, sodass sie sich inzwischen z.B. mit Leichtigkeit in einen Jaguar oder einen Lufthauch verwandeln kann. Aber natürlich bleibt es nicht so harmonisch. Der Tod von Mr. Snuggles wirft einen Schatten auf die Familienharmonie und Livs kleine Schwester Mia beginnt plötzlich zu schlafwandeln, was zu einigen gefährlichen Situationen führt. Liv beginnt mit der Zeit daran zu zweifeln, dass es sich dabei nur um normales nächtliches Herumwandern handelt, vor allem da es noch einige offene Rechnungen zu begleichen gibt.
Der zweite Band läuft genau wie der erste langsam an, um sich dann zum Ende hin spannungsmäßig enorm zu steigern. Trotzdem kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Handlungsstränge, die im ersten Band geknüpft wurden, werden hier mehr oder weniger stark verfolgt und vorangetrieben. Ich möchte in diesen Punkten gar nicht so sehr ins Detail gehen, um nicht zu viel von der Story zu verraten. Die liebevolle Grundstimmung des ersten Bandes wird hier wieder aufgegriffen und natürlich fehlt es auch nicht an Witz und spitzen Kommentaren, so wie wir es von Kerstin Gier in ihren Büchern gewohnt sind. Wir erfahren einiges Neues über unsere Hauptcharaktere und lernen Henrys Familie besser kennen. Kritiker könnten bemängeln, dass es storytechnisch nicht wirklich voran geht, was ich auch gar nicht abstreiten möchte. Dennoch fühlte ich mich von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten und fiebere enthusiastisch dem dritten Band entgegen.

Fazit:
Dieses Buch schafft es, was viele zweite Bände einer Trilogie nicht schaffen, nämlich ein gleichbleibendes Niveau zum ersten Band beizubehalten und Lust auf mehr zu machen. 

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